MusikDie schöne Helena

Opernprojekt der Reihe „Junges Musiktheater“ / Musikhochschule Lübeck & Kulturbüro

Der Prinz von Troja ist gekommen, um sich Helena, die schönste Frau der griechischen Antike, zu holen. Dumm nur, dass Helena bereits verheiratet ist. Wird das Schicksal die beiden zusammenführen oder ist alles nur ein Traum? Vierzehn Gesangssolistinnen und -solisten der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentieren in einer gewitzten und kurzweiligen Operninszenierung von Dominik Wilgenbus eine nicht so tragische Erzählung der schönen Helena, in der gesungen, rezitiert und getanzt wird.

Lachen ist in dieser Parodie auf die griechische Mythologie, basierend auf dem „Urteil des Paris“, ausdrücklich erlaubt. Offenbach überzeichnet brillant die heroischen Vorbilder der großen Oper und zeigt, welche Verirrungen aus Machtmissbrauch und Korruption heraus entstehen. Robert Roche, Professor für Korrepetition, hat Offenbachs mitreißende Musik, die in vielen Facetten von anrührend bis spritzig erscheint, für ein fünfköpfiges Kammerensemble adaptiert.

Im alten Griechenland geht es drunter und drüber: Der Prinz von Troja ist gekommen, um sich Helena, die schönste Frau der Welt, zu holen. Keine geringere als Venus, die Göttin der Liebe, hat sie ihm als Belohnung für eine Gefälligkeit versprochen. Dumm nur, dass Helena bereits verheiratet ist. Sie ist zunächst hin- und hergerissen zwischen der Treue zu ihrem Ehemann und dem leidenschaftlichen Begehren für den schönen Paris. Doch dann lässt sie alle Hemmungen fallen – haben die beiden Liebenden eine Chance auf ein gemeinsames Glück oder droht es im Trojanischen Krieg unterzugehen?

Regisseur Dominik Wilgenbus erläutert, inwiefern sich das Stück für eine Aufführung im Rahmen der Reihe „Junges Musiktheater“ besonders eignet: „Das Stück beinhaltet für das gesamte Ensemble Gesang, Dialog und Choreographie in enger Abfolge. Daran lässt sich darstellerisches Handwerk vielfältig trainieren.“ Auf nahezu leerer Bühne lässt der Regisseur die Studierenden durch ihr vokales und körperliches Spiel alle für die Handlung erforderlichen Räume und Stimmungen gemeinsam erschaffen: Mit scharfem Witz und Frivolität entlarven sie die Doppelbödigkeit sexueller und politischer Macht in einer Welt der Schief- und Schräglage. Wilgenbus geht es dabei um den virtuosen Umgang mit Sprache, das Transportieren des höchst ironischen und doppelbödigen Textes, singend ebenso wie im Dialog: „Schöngesang als Selbstzweck ist bei Offenbach tabu, gleichermaßen geistige wie körperliche Beweglichkeit dagegen Voraussetzung.“

Mit der rund zweieinhalbstündigen Produktion setzt die MHL ihre Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem KuB fort. In der Reihe „Junges Musiktheater“ stellen Studierende der MHL dort Musiktheaterszenen in unterschiedlichen Besetzungen vor, die im KuB Bad Oldesloe und im Großen Saal der MHL aufgeführt werden.

 

Tickets

VVK: 18,50 € / 12,50 € (erm.), AK: 20,50 € / 14,50 € (erm.)

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