tanz.nord – Künstler:innen-Netzwerk
Hamburg – Schleswig Holstein

Mit tanz.nord schaffen vier Projektpartner aus Hamburg und Schleswig-Holstein (Dachverband freie darstellende Künste Hamburg, K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe, Tanz und Performance Netzwerk Schleswig-Holstein) eine Struktur, die den Austausch der freien Tanzszenen beider Bundesländer im Fokus hat. tanz.nord ermöglicht Gastspiele und showcase.nord Neuproduktionen an neu für den Tanz gewonnenen Spielorten in Schleswig-Holstein und in Hamburgs Außenbezirken. Zudem werden produktionsunabhängige Recherchevorhaben gefördert sowie Vernetzungs- und Arbeitstreffen organisiert. Durch Schulpartnerschaften und ein vorstellungsbegleitendes Vermittlungsprogramm macht sich tanz.nord für eine langfristige Publikumsentwicklung außerhalb urbaner Zentren stark. tanz.nord ist zudem Partner im Netzwerk tanz weit draußen.

tanz.nord Gastspiele ermöglichte vier bestehenden, räumlich flexiblen Produktionen Gastspielaufführungen an neu für den Tanz gewonnenen Spielorten in Schleswig-Holstein und in Hamburg. tanz.nord Gastspiele hat das maßgeblich das Ziel, ein nachhaltiges und regionales Touring-Netzwerk zu initiieren, das Künstler:innen aus Hamburg und Schleswig-Holstein gleichermaßen offensteht.

showcase.nord Neuproduktion gibt einem Produktionsteam die Chance, in einem kurzen, aber finanzierten Probenprozess eine neue Arbeit zu realisieren.  Finanziert werden der Probenprozess und vier Aufführungen.

lab: Sich im Austausch mit Künstler:innen weiter zu qualifizieren stellt eine weitere Säule von tanz.nord dar. Das Modul lab erfüllt diese Aufgabe und schafft Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten. Im Rahmen von Veranstaltungen können Tanzschaffende aus Hamburg und Schleswig-Holstein die Gelegenheit nutzen, sich auszutauschen, wirksam zu vernetzen und gezielt zu Themen ihres Interesses zu arbeiten.

showcase.residency bietet die Möglichkeit, selbstbestimmt in einem Studio zu arbeiten, zu trainieren oder zu recherchieren. Den Künstler:innen ist selbst überlassen, ob Sie den Raum nutzen, um an bereits geplanten Projekten zu proben, um neue künstlerische Impulse zu konzeptionieren oder um projektunabhängig zu experimentieren. Dem (Tanz-)Stil oder der Arbeitsweise sind keine Grenzen gesetzt. Performancekünstler:innen und Tanzschaffende können die Residenz auch zum Kennenlernen von oder zum Arbeiten mit Künstler:innen anderer Sparten nutzen.

Schulworkshops: tanz.nord beinhaltet ein Modellprojekt über drei Jahre zur Einbindung des Tanzes in den Unterricht an verschiedenen Schulformen, in Kooperation mit der Fachberatung für kulturelle Bildung Kreis Stormarn. Es dient zur Verankerung von Tanz in Schulen in Schleswig-Holstein und wird mit dem tanz.nord Programm verzahnt. Gemeinsam mit den beteiligten Schulen und den Workshopleitungen wird evaluiert, wie Tanz auch perspektivisch in Lehrpläne integriert werden kann. Außerdem wird die Arbeit an den Schulen mit Hinblick auf eine mögliche Erweiterung auf andere Schulen in anderen Regionen Schleswig-Holsteins sowie in Hamburgs Randregionen dokumentiert.  

tanz.nord Künstler:innen-Netzwerk Hamburg – Schleswig Holstein
ist ein Kooperationsprojekt des Dachverband freie Darstellende Künste Hamburg (DfdK) mit dem Tanz und Performance Netzwerk Schleswig-Holstein (TuP.SH), K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg und dem Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe (KuB).

showcase.nord

Unterstützt durch Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

tanz.nord TANZPAKT Stadt-Land-Bund

Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, kofinanziert vom Land Schleswig-Holstein, der Freien und Hansestadt Hamburg, den Stiftungen der Sparkasse Holstein und „Stormarn kulturell stärken“. Die Arbeitsgemeinschaft „Stormarn kulturell stärken“ ist ein Zusammenschluss der Sparkassen-Stiftung Stormarn, Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, Bürger-Stiftung Stormarn und des Kreises Stormarn.

DfdK

Der Dachverband freie darstellende Künste Hamburg e.V. ist der Zusammenschluss der professionellen freien darstellenden Künstlerinnen und Künstler in Hamburg. Er vertritt die Interessen seiner über 200 Mitglieder – darunter Einzelkünstler, Gruppen, Spielstätten für Freies Theater/Tanz/Performance und Interessenverbände – gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

TuP.SH

Das TuP.SH versteht sich als Interessengemeinschaft für professionelle Tanz- und Performancekunst in Schleswig-Holstein. Sie regen den Austausch zwischen Institutionen und Tanzschaffenden an, helfen bei der Vernetzung von professionellen Künstler:Innen untereinander und wollen Tanzveranstaltungen gebündelt für interessiertes Publikum sichtbar machen.

K3

K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel ist Kompetenzzentrum für zeitgenössischen Tanz und Choreographie, künstlerische Forschung und Tanzvermittlung. Als Ort der künstlerischen Kommunikation und Vernetzung trägt K3 seit seiner Gründung wesentlich zur Entwicklung einer dynamischen und überregional und international wahrgenommenen Tanzszene in Hamburg bei.

KuB

Das KuB (Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe) versteht sich als kulturelles und kreatives Zentrum für alle Oldesloerinnen und Oldesloer, aber auch alle Gäste der Stadt. Das KuB vereint bedeutende Bildungs- und Kulturstätten der Stadt in einem Haus und an zentralem Ort. So schafft es ideale Bedingungen für alle Nutzer, sich kennenzulernen, über geplante Projekte auszutauschen und gemeinsam Neues zu schaffen.

Rückblick

2021: Pilotprojekt zur Vernetzung der freien Tanzszene Hamburgs und Schleswig-Holsteins

Von einer Fachjury ausgewählte Tanzprojekte präsentierten ihre Arbeit in rund 30 Aufführungen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Darunter fanden sich Gastspiele, Neuproduktionen und partizipative Formate für Tanzinteressierte, die im Zuge von tanz.nord erarbeitet und aufgeführt wurden. Die Veranstaltungen fanden im Sommer/Herbst 2021 statt. tanz.nord dienten dem Aufbau eines nachhaltigen Tanznetzwerks – eine große Chance für die Tanzszenen beider Bundesländer.

Das einjährige Pilotprojekt tanz.nord initiierte den regionalen Austausch beider Bundesländer und schuf erstmals eine Struktur für die Zusammenarbeit zwischen lokalen Tanzschaffenden. Die Erschließung neuer Aufführungsorte und Publikumsstrukturen war ebenso Ziel wie die Qualifizierung der Akteur*innen durch Austausch.

tanz.nord umfasste fünf Module: #presents und #showcase ermöglichten Gastspiele und kleinformatige Neuproduktionen. #tandem und #backstage förderten partizipative Formate für Tanzinteressierte und gaben Einblicke in den Entstehungsprozess von Tanzstücken. #lab schuf Raum für Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Künstler*innen.

Die Veranstaltungen wurden an neu für den Tanz gewonnenen Aufführungsstätten gezeigt und unter Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen umgesetzt. Vor allem öffentlich zugängliche Orte dienten dabei als Spielorte: leerstehende Ladenlokale, Galerien und öffentliche Plätze.

tanz.nord ist ein Projekt des Dachverband freie darstellende Künste in Kooperation mit K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, dem Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe und dem Tanz und Performance Netzwerk Schleswig-Holstein gefördert von DIEHL+RITTER/TANZPAKT RECONNECT.

„AFTER/YOU“ – Anne-Marie Warburton | Jeffrey Sebogodi (Foto: Tanja Hall Photography)

„AFTER/YOU“ – Anne-Marie Warburton | Jeffrey Sebogodi (Foto: Tanja Hall Photography)

Die erste Phase von tanz.nord umfasste die Ausschreibungen der einzelnen künstlerischen Module. Unter zahlreichen eingereichten Tanzprojekten wählte die tanz.nord-Fachjury – Dörte Wolter (Perform[d]ance e.V.), Mable Preach (»Formation Now!“) und Emil Wedervang Bruland (Schleswig-Holsteinisches Landestheater) – Anfang April acht Projekte aus:

tanz.nord #presents zeigte drei bereits fertig gestellte Produktionen:

« Nachtschimmer » – Hanna-Lina Hutzfeldt-Franzke
« exhibIT » – Jessica Nupen
« Punk, Beat...LOL! » – Regina Rossi

tanz.nord #showcase ermöglichte drei Neuproduktionen:

« Residuals » – Sticky Trace Company
« Wie weit können wir sehen » – Lotte Grohe
« After You » – Anne-Marie Warburton  | Jeffrey Sebogodi

tanz.nord #tandem war ein partizipatives Format. Zwei Künstler*innen-Tandems aus HH und SH erarbeiteten je ein choreographisches Projekt mit tanzinteressierten Menschen:

« Backyard » – Hatto ter Hazeborg | Angela-Mara Florant-Hafner
« Körper-Zeit-Staub » – Stela Korljan | Anton von Bredow

In der zweiten Phase von tanz.nord standen das künstlerische Arbeiten und Präsentieren im Vordergrund. Die Neuproduktionen weuden erarbeitet, das Touring für die bereits fertig gestellten Produktionen vorbereitet und Tanzaufführungen in Hamburg und Schleswig-Holstein gezeigt. Parallel wurden Netzwerktreffen und Fortbildungsseminare durchgeführt.

Fachtag „Gelingende Zusammenarbeit“

Montag, 04.10.2021, im KuB

Über die Dauer von TANZPAKT Stadt-Land-Bund organisiert der Dachverband Tanz Deutschland regionale Infoveranstaltungen und Fachtage und führt diese gemeinsam mit DIEHL+RITTER durch:

In Kooperation mit tanz.nord richtete der Dachverband Tanz Deutschland (DTD) am 4. Oktober 2021 im KuB Bad Oldesloe einen Fachtag zum Thema „Gelingende Zusammenarbeit“ aus.

Tanzschaffenden aus Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Netzwerken im Bereich Tanz & Performing Arts wurden beim Fachtag Gelegenheit gegeben, sich auf lokaler und überregionaler Ebene auszutauschen und wirksam zu vernetzen. Es fanden Keynotes und Gesprächsrunden zum Thema „Gelingende Zusammenarbeit“ statt – zwischen Künstler:innen/Produzen:innen; Institutionen untereinander; Freier Szene und Institutionen, sowie Künstler:innen/Szene mit Politik und Verwaltung.

„Residuals“

Montag, 04.10.2021, im KuB

»Residuals – Bugs, A Clown and The Prey« ist eine choreographische Arbeit der Sticky Trace Company Künstlerinnen Uta Engel, Ane Iselin Brogeland und Monique Smith McDowell. Zusammen mit Studentinnen der Contemporary Dance School, mit denen die Zusammenarbeit bereits im Februar 2020 begonnen wurde, wurden drei Soli erarbeitet, die verschiedene Perspektiven auf „Survival“ beleuchten.

Die Tänzerinnen haben in einem vorgelagerten Recherche-Prozess sich intensiv mit ihrem Verständnis von Überleben, Überlebensstrategien und Momenten auseinandergesetzt und zusammen mit der Sticky Trace Company Übersetzungsformen gefunden. Die drei Soli wurden ineinander verflochten. Entstanden ist eine ehrliche, intensive und physisch wie mental virtuose zeitgenössische Performance. Seit 2015 beschäftigt sich die Sticky Trace Company in ihren Produktionen mit der Sichtbarmachung emotionaler Verfasstheiten in formalisierter Körperbewegung, die sich auf das Konzept des Embodiment stützt.

Konzept & Choreographie: Uta Engel, Ane Iselin Borgeland, Monique Smith McDowell – Sticky Trace Company (www.stickytracecompany.de)
Co-Choreographie & Performance: Gloria Carobini, Lourdes Maldonado, Olivia Shoesmith
Musik-Komposition & Edit: Johann Sundermeier
Foto: Ina Steinhusen

„Punk, Beat…LOL!“

Donnerstag, 17.06.2021, im KuB

tanz.nord präsentierte »Punk, Beat…LOL!« in zwei Schulaufführungen im Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe vor Schüler*innen der Ida-Ehre-Schule Bad Oldesloe.

Endlich live und mit Publikum! Es war nicht nur die erste Aufführung im Rahmen von tanz.nord, sondern auch die Rückkehr des Theaterbetriebs im Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe seit der Corona-Zeit: Am Donnerstag, den 17. Juni gastierten die brasilianische Choreografin und Tänzerin Regina Rossi, Video-Künstlerin Katharina Duve und Tanzdramaturgin Kirsten Bremehr im KuB. Vor 90 begeisterten Schülerinnen und Schülern der Ida-Ehre-Schule Oldesloe präsentierten sie »Punk, Beat…LOL!« – einen Ritt durch die Tanz- und Wutgeschichte der Popkultur.

Konzept und Choreografie: Regina Rossi
Von/Mit: Katharina Duve, Regina Rossi
Live Video-Collagen: Katharina Duve
Dramaturgie: Kirsten Bremehr
Kostüm: Katharina Duve
Mentoring: Sibylle Peters
Foto: Steve Thomas